Das Privacy Magazine "prima" wird vom Berliner Datenschutzbeauftragten zusammengestellt und herausgegeben. Die regelmäßigen - an Wochentagen täglichen - Ausgaben enthalten eine Übersicht von datenschutzrelevanten Berichten der (von uns) ausgewählten Berliner und überregionalen (deutschen) Presse.

Abkürzungen der ausgewerteten Tageszeitungen

Ausgabe vom 20./21. Februar 1999

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"Chance für den Datenschutz / Bundesbeauftragter im MAZ-Gespräch
Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Joachim Jacob, hat die Bonner Koalition aufgefordert, das Bundesdatenschutzgesetz dem neuesten Stand der Technik anzupassen. Aus datenschutzrechtlicher Sicht seien beispielsweise die Nutzung des Internets, Videoüberwachungen und der Gebrauch von Chipkarten nicht ausreichend geregelt, sagte Jacob ... . ... 'Positive Signale' habe er von Bundesinnenminister Otto Schily und Justizministerin Herta Däubler-Gmelin .. bekommen. ... 'Häufig ist es sogar der Bürger selbst, der seine Daten in Informationsnetzen verbreitet', so Jacob. Deshalb müßten neue Strategien entwickelt werden, um die Persönlichkeitsrechte des Einzelnen zu sichern. Jacob forderte eine umfassende Information über die Risiken im Internet. Computertechnik und Programme müßten von unabhängigen Institutionen überprüft werden. Denkbar sei die Vergabe eines Datenschutz-Gütesiegels. ... Der Datenschutzbeauftragte sprach sich gegenüber der MAZ abermals für eine wirksamere Kontrolle der Befugnisse des Bundesnachrichtendienstes (BND) zur Überwachung von Auslandstelefonaten aus. Nach dem Verbrechensbekämpfungsgesetz von 1994 darf der BND personenbezogene Daten schon bei einem Anfangsverdacht an Polizei, Staatsanwaltschaft oder andere Behörden weiterleiten. 'Diese Schwelle ist zu niedrig', sagte Jacob." Märkische Allgemeine Zeitung - MAZ - 20./21.2.99 S. 2

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"Intel trommelt mit Rekordkampagne für Pentium III / Chipriese reagiert auf Protest gegen Seriennummer / AMD will mit neuem Prozessor kontern
... Von sich reden machte der Pentium III zunächst allerdings durch eine individuelle Seriennummer, mit der sich jeder Computer eindeutig identifizieren läßt. Vorteile verspricht man sich davon etwa beim Online-Shopping - vor allem für Verkäufer, denn sie wissen dank des Zahlencodes, von welchem Rechner aus bei ihnen bestellt wird. Datenschützer fürchten hingegen, daß Verbraucher mit der Big-Brother-Technik im Internet von Vermarktern und Polizisten verfolgt werden können. Sie riefen zum Boykott auf. Intel schob daraufhin eine Software nach, mit der sich die Nummer ausschalten läßt, wenn der Computer angeschaltet wird. 'Wir haben damit gerechnet, nur die Lautstärke und die emotionale Reaktion hat uns dann doch überrascht', kommentiert Intel-Manager Patrick Gelsinger den Proteststurm. Immerhin habe man dadurch 'in den vergangenen Wochen auch viel gelernt'. Das werde die Entwicklung der Sicherheitstechnologie beeinflussen. Einige Firmen zeigten bereits Software, die mit der Seriennummer arbeitet. Internet-Anbieter wollen etwa mit Hilfe des Codes Programme nur noch für Surfer zugänglich machen, die sich vorher angemeldet haben oder zahlende Abonnenten sind. Die Werbebranche kann von diesen Kunden dann genauere Daten über ihre Konsumgewohnheiten bekommen. Der Ärzte-Dienst Physicans' Online denkt an die zuverlässige Identifikation seiner Nutzer, denn hier werden medizinische Fälle weltweit online diskutiert. Unternehmen können zum Beispiel den Zugang zu Informationen über den Code regeln oder einzelne Computer warten, die sich innerhalb eines Netzes genau orten lassen. Im Prinzip wäre es auch möglich, zu verfolgen, was an dem einzelnen Rechner den Tag über bearbeitet wird." FR 20.2.99 S. 14

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"Das Internet bekommt Nachwuchs / Die zweite Generation weckt neue Hoffnungen und ist für Unternehmen noch interessanter
... Am 24. Februar wird in Washington das sogenannte Next-Generation-Internet (NGI) in einem Stadion präsentiert. ... Eine ganz neue Generation von Chips und Speicherleistung wird damit ausgelastet sein, das Tausendfache an heutzutage gängigen Datenraten zu verwalten. ... Sehr neugierig dürfte das neue Internet jedoch auch die Marktforscher machen, denn schon jetzt sind Nutzeranalysen, Marketingstatistiken und Kaufverhalten sehr gefragt. ... Über das Internet 2 und das Next-Generation-Internet: http://www.ngi.gov/ und http://www.internet2.edu/" Welt 20.2.99

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Kommentar:
"Die Gesundheitsreform wird den gläsernen Patienten schaffen / Die Arztwahl muß frei bleiben
... Das kostet nicht nur, es beschert uns auch den gläsernen Patienten. Wenn die Kassen kontrollieren wollen, wer sich wirklich ans Hausarztmodell hält und somit bonuswürdig ist, brauchen sie Einzeldaten." taz 20.2.99 S. 12

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